Schulprojekt der Gemeindeschule Hergenrath
Einleitung
1. Ausgangslage
Die Gemeindeschule Hergenrath befindet sich in einer eher ländlichen und historischen Umgebung. Schulträger ist die Gemeinde Kelmis.
Die Schule wird hauptsächlich von Kindern der Ortschaft besucht, zieht aber auch relativ viele Kinder aus den Nachbargemeinden an.
Der Schulkomplex setzt sich aus drei Gebäuden zusammen.
Der 1. und 2. Kindergarten, sowie der Essraum, die Küche und die Sporthalle befinden sich in einem Komplex aus dem Jahre 1980, der im Jahr 2000 renoviert wurde.
Der 3. Kindergarten, die 1. und 2. Schuljahre, sowie die Klassenräume für die philosophischen Fächer liegen in einem Gebäude, welches im Jahr 2000 errichtet wurde.
Diese beiden Bauten sind miteinander verbunden.
Die 3. bis 6. Schuljahre, das Lehrerzimmer, die Bibliothek, den Computerraum, den Festraum, den Versammlungsraum und das Büro des Schulleiters finden die Besucher im Altbau der Schule, der im Jahre 2013 gründlich renoviert wurde.
Das räumliche Angebot und auch die Außenanlagen der Schule bieten allen Schülern und dem gesamten Personal ausreichend Platz und erfüllen die diesbezüglich erforderlichen Rahmenbedingungen.
Der Kindergarten
Die Kinder des 1. und 2. Kindergartens werden in altersgemischten Gruppen, den drei Familiengruppen, betreut.
Der 3. Kindergarten ist räumlich an das 1. und 2. Schuljahr angegliedert. Es finden wöchentlich Aktivitäten in vertikalen Gruppen zwischen den drei Jahrgängen (Zyklus 5-8) statt.
Die Primarschule
Die Primarstufe ist zum größten Teil nach Jahrgangsklassen aufgebaut. Ein Teil des Unterrichts findet in altersgemischten Gruppen oder stufenübergreifend statt.
Das 1. und 2. Schuljahr arbeitet teilweise innerhalb der Stufe in altersgemischten Gruppen. Im Zyklus 5-8 finden Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem 3. Kindergarten statt.
Im 3. und 4. Schuljahr, sowie im 5. und 6. Schuljahr wird auch innerhalb der Stufen teilweise in altersgemischten Gruppen gearbeitet. Zusätzlich werden Aktivitäten in vertikalen Gruppen vom 3. bis 6. Schuljahr (Zyklus 8-12) organisiert.
In der Regel bleiben die Schüler innerhalb der Stufe zwei Jahre bei derselben Lehrkraft.
2. Bezug und Verbindlichkeiten
Das Schulprojekt der Gemeindeschule Hergenrath respektiert die aktuelle Gesetzesgrundlage für das Unterrichtswesen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft und berücksichtigt die Schulordnung und das Erziehungsprojekt der Gemeinde Kelmis.
Der Pädagogische Rat
Er besteht aus dem Schulleiter, einem Vertreter des Schulträgers und mindestens 5 in geheimer Wahl bestimmten Personalmitgliedern. Er berät in Angelegenheiten der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule.
Der Elternrat
Der Elternrat unserer Schule setzt sich aus den gewählten Klassenvertretern zusammen.
Jeweils ein Vertreter pro Klasse in der Grundschule und ein Vertreter pro Jahrgang im Kindergarten. Wahlen finden immer am Anfang des Schuljahres im 1. Schuljahr und in der ersten Kindergartenklasse statt.
Die Hauptaufgabe besteht darin, eine noch bessere Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus zu gewährleisten.
Nur durch eine enge Zusammenarbeit kann es der Schule gelingen ihr Erziehungsprojekt zu verwirklichen.
Der Elternrat hat das Recht auf Mitsprache und Mitentscheidungen in allen Bereichen, die nicht unmittelbar die Organisation und Durchführung des Unterrichts betreffen.
Der Elternrat hat weder bei der Stellenbesetzung, der Klassenzuweisung, noch in der Methodik und der Pädagogik ein Mitspracherecht.
Zu Beginn des Schuljahres informiert der Schulleiter den Elternrat über die Anwendung des Stundenkapitals und die Klassenaufteilungen.
Der Schülerrat
In der Grundschule sieht der Gesetzgeber dies nicht verpflichtend vor. Es ist jedoch eine dem Alter entsprechende Mitbestimmung vorgesehen (Klassensprecher, Kummerbriefkasten, Verantwortliche für verschiedene Bereiche).
Externe Evaluation
Die Organisation obliegt der Abteilung für schulische Evaluation der Autonomen Hochschule in der DG. Es wird überprüft, ob die Schule den Anforderungen der Gesellschaft gerecht wird.
Pädagogisches Leitbild
Ein herzliches Miteinander für eine glückliche Zukunft
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, in der ausnahmslos alle einen positiven Blick auf das Leben und ihre Persönlichkeit entwickeln sowie Anerkennung und Bedeutung erfahren.
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, die ein Lern- und Lebensort ist, an dem sich alle in einem familiären und vertrauensvollen Umfeld wohl und zugehörig fühlen.
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, in der alle Rechte haben, jedoch im Gegenzug auch Pflichten haben und Verantwortung für ihr eigenes Handeln wahrnehmen.
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, die durch die Vermittlung sozialer Kompetenzen Toleranz und Respekt fördert.
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, die durch Methodenvielfalt und Kreativität den Kindern Selbstständigkeit und kritisches Denken vermittelt, um die anzustrebenden Kompetenzen zu erreichen.
Ausführungsprogramm
Unsere Schule hat in ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit in unserer Gesellschaft einen Auftrag zu erfüllen, der in den Entwicklungszielen und den Rahmenplänen der DG festgelegt ist. Dazu gehört die Vermittlung von fächerübergreifenden und fachspezifischen Kompetenzen:
- fächerübergreifende Kompetenzen:
- Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
- Förderung des sozialen Miteinanders
- Methodenkompetenz
- Umgang mit Medien
- fachspezifische Kompetenzen:
Förderung der Muttersprache
Der Sprachunterricht knüpft an die vorschulischen Sprachkenntnisse der Kinder an und entwickelt sie weiter. Da die Sprachentwicklung jedes Kindes individuell verschieden ist, muss Sprachunterricht zugleich gemeinsamer und differenzierender Unterricht sein.
Im Kindergarten liegen die zentralen Aufgaben im mündlichen Bereich:
- von Erlebnissen erzählen, anderen zuhören, Kreisgespräche
- Beobachtungen, Vorgänge und Beschreibungen von Personen und Dingen mitteilen
- anderen etwas erklären können und Arbeitsanweisungen ausführen
- szenische Darstellungen (Gedichte, Lieder und Texte) in angemessener sprachlicher Gestaltung vortragen
Gleichzeitig werden die Kinder spielerisch an die Schriftsprache herangeführt. Lesefreude und Lesemotivation werden geweckt.
In der Primarschule wird der sprachliche Ausdruck geordnet, strukturiert und in grammatikalisch korrekter Form angewendet. Der Schüler nimmt seinem Alter angepasste gehörte und gelesene Informationen auf, versteht und verarbeitet sie. Die zentralen Themen des Mutterspracheunterrichts sind:
- Sprechen
- Hören
- Lesen
- Schreiben
- über Sprache reflektieren
Fremdsprache
Im Kindergarten erfolgt bereits bei den Dreijährigen ein behutsames Heranführen an die französische Sprache mittels „Sprachenbad“, Rollenspiel, musischer und sportlicher Aktivitäten. Die Kinder hören erzählten Geschichten zu, sie lernen Reime und Lieder, nehmen an Rollenspielen teil, verstehen elementare Anweisungen bzw. Mitteilungen oder Fragen und handeln dementsprechend, wenden Gruß- und Höflichkeitsformen an. Ein Basiswortschatz wird schrittweise eingeführt.
Aufbauend auf die vorbereitende Arbeit des Kindergartens werden in der Primarschule folgende Bereiche erweitert und vertieft:
Aktiv zuhören und verstehen:
- zuhören und aufgrund der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel Inhalte verstehen
- das Verstandene wird durch verschiedene Aktivitäten überprüft
Sprechen:
- mündliche Wiedergabe des Erlernten mit korrekter Aussprache und Intonation
- verschiedene Textformen ausdrucksvoll vortragen können
- das Wesentliche einer Geschichte mündlich wiedergeben können
- erste eigenständige Formulierungen anhand des erlernten Wortschatzes, um an einfachen Gesprächssituationen teilnehmen zu können
Lesen und verstehen:
- Sensibilisierung für das französische Schriftbild
- verschiedene altersgemäße Texte global lesen und verstehen können
Schreiben:
- vielfältige Textvorlagen korrekt abschreiben können
- das Textverständnis von Gelesenem schriftlich unter Beweis stellen
- kollektives und individuelles Erstellen verschiedener kurzer Texte
Sprachmittel:
- beim Entdecken der Zweitsprache werden Phonetik, Wortschatz, Grammatik und Rechtschreibelemente progressiv erarbeitet
Zusätzlich wird das Verständnis für kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede entwickelt.
Mathematik
Im Kindergarten werden die Kinder anhand von spielerischen Aktivitäten, lebensnahen Situationen und Ritualen an das mathematische Denken herangeführt. Unter anderem werden durch die Methoden „Entenland“ und „Zahlenland“ folgende Bereiche gefördert: Größenverhältnisse, Zahlenbegriffe, Mengenlehre, verschiedene Rhythmen, geometrische Formen, Relationen, räumliches Denken, logisches Denken, Heranführen an die mathematische Sprache, usw.
In der Primarschule werden folgende Themenfelder bearbeitet:
- Arithmetik: Zahlen und Operationen, Brüche, usw.
- Geometrie: Figuren, Körper, geometrische Konstruktionen, usw.
- Größen und Messen: Längenmaße, Gewichte, Hohlmaße, Zeit, Flächenmaße, Körpermaße, usw.
- Stochastik: Informationen und Daten erfassen, Wahrscheinlichkeitsrechnung
Der Schüler erfährt, dass das Gelernte hilfreich bei der Lösung alltäglicher mathematischer Aufgaben eingesetzt werden kann. Er lernt durch vielfältige Tätigkeiten Beziehungen zwischen Begriffen aufzudecken, Zusammenhänge zu erkennen, eigene Vorgehensweisen und Darstellungsformen zu finden.
Programmieren
Parallel zu den alltäglichen Lern- und Lebenswirklichkeiten der Kinder (Themen wie Kleidung, spiel und Tanz, Haushalt, Arbeitswelt, …) werden innerhalb von Aktivitäten Bezüge zur Programmierung aufgezeigt und erprobt. Die Neugier, das strategische Denken und nicht zuletzt die sozialen Kompetenzen der Kinder werden dabei gefördert. Lösungsorientiertes Denken sowie Fehlererfassung und –behebung werden aufgebaut bzw. weiterentwickelt.
Die Palette der Aktivitäten reicht von der Arbeit mit Büchern (Bilderbücher, Sachbücher, …) und iPads über die Programmierung diverser Roboter (Flitzi-Raupe, BeeBot, mBot, Thymio, …) und Mini Computer (Calliope, BOB3), der Gestaltung von Projekten (Scratch) bis hin zu Keynote-Vorträgen am iPad. Die Kinder entwickeln sich dabei vom Nutzer zum Gestalter.
Weltorientierung – Sachkunde
Zu diesen Bereichen zählen Themen aus den Fächern Geschichte, Geografie, Naturwissenschaften und Technik.
Der grundlegende Gedanke und das Ziel des Unterrichts ist es, dass die Kinder lernen, ihre Lebenswirklichkeit zu erschließen. Sie setzen sich mit Dingen auseinander, die ihnen tagtäglich begegnen.
Der Unterricht wird möglichst fächerübergreifend und handlungsorientiert gestaltet.
Soziale Lernziele, d.h. die Erziehung zur Mitmenschlichkeit und auch ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt (Tiere, Pflanzen, Müll, usw.), werden im Sachunterricht ebenfalls berücksichtigt.
Musik und Kunst
Das Kind entwickelt sein Gefühl für Kunst und Musik durch eigenes Handeln und künstlerisches Gestalten.
Für das Fach Musik ergeben sich folgende Bereiche:
- Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien
- musikalische Grundlagen erwerben
- über Musik sprechen
- Musik hören
- Musik umsetzen
Für das Fach Kunst ergeben sich folgende Bereiche:
- Kunst wahrnehmen und erleben
- über Kunst sprechen
- technische Grundlagen erwerben
- künstlerische Grundlagen erwerben
- kreativ darstellen und gestalten
Sport- und Schwimmunterricht
Psychomotorische und motorische Erziehung:
- Wecken der Freude an Bewegung, Sport und Spiel
- den Körper in seiner Ganzheit mit all seinen Möglichkeiten entdecken
- sich in Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Kraft üben
- verantwortungsbewusstes Handeln, Rücksichtnahme, Regeln respektieren und Fair-Play lernen
- Lern-, Leistungsbereitschaft und Kreativität entwickeln
- Vertrautheit mit verschiedenen sportlichen Spielen und Sportarten
- sich im Wasser wohl fühlen
- schwimmen lernen
Papilio
Im Kindergarten wird das universelle Präventionsprogramm Papilio durchgeführt, welches die sozial- emotionalen Kompetenzen der Kinder fördert und eventuelle erste Verhaltensauffälligkeiten reduziert. Es unterstützt die gesunde Entwicklung der Kinder und beugt langfristig der Sucht und Gewalt vor.
katholischer Religionsunterricht
- durch das Erleben, Ausprobieren, Mitteilen und Feiern, den katholischen Glauben wecken und vertiefen
- die Glaubenspraxis fördern
evangelischer Religionsunterricht
- durch das Erleben, Ausprobieren, Mitteilen und Feiern, den evangelischen Glauben wecken und vertiefen
- die Glaubenspraxis fördern
Ethik
Der Ethikunterricht verlangt in keinerlei Form einen persönlichen Glauben. Vielmehr sollen hier dem Kind unter anderem Verhaltensnormen vermittelt werden, die in unserer Gesellschaft üblich und gleichzeitig wünschenswert sind.
Hausaufgaben
Die Hausaufgaben stehen in der Regel in einem für die Schüler erkennbaren Zusammenhang mit dem Unterricht. Sie dienen der Festigung und Sicherung des Erlernten, sowie der Vorbereitung des Unterrichtes. Individuelle Aufgabenstellungen für einzelne Schüler oder Schülergruppen ermöglichen, dass Umfang und Schwierigkeitsgrad so gestellt sind, dass sie von den Kindern selbstständig und in angemessener Zeit bearbeitet werden können (Unterstufe und Mittelstufe haben in der Regel mittwochs und freitags keine Hausaufgaben). Die Hausaufgaben zu überwachen liegt in der Verantwortung der Eltern. Sie erhalten somit einen Einblick in die Arbeit der Schule.
Umsetzen der Leitsätze
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, in der ausnahmslos alle einen positiven Blick auf das Leben und ihre Persönlichkeit entwickeln sowie Anerkennung und Bedeutung erfahren.
Integration – Differenzierung – Fehlerkultur – Lob – Vorleben
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, die ein Lern- und Lebensort ist, an dem sich alle in einem familiären und vertrauensvollen Umfeld wohl und zugehörig fühlen.
jeden ernst nehmen – Gespräche führen – zuhören – Arbeit in altersgemischten Gruppen
(Projekte: Laternenbasteln, Karneval, Muttertag, Nikolaus,…) – Feste – Lernfeiern – Empfang –
außerschulische Aktivitäten – Einbeziehung der Eltern – 5/8-Zyklus (gleitender Übergang
vom Kindergarten in die Primarschule) – Familiengruppen (Kindergarten) – Verbund 8/12
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, in der alle Rechte haben, jedoch im Gegenzug auch Pflichten haben und Verantwortung für ihr eigenes Handeln wahrnehmen.
Klassenregeln – Schulordnung – Rolle der Eltern – Klassendienste – Mülltrennung –
Aufsicht (sicherer, geschützter Rahmen) – Erste-Hilfe-Kursus
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, die durch die Vermittlung sozialer Kompetenzen Toleranz und Respekt fördert.
Problemlösungsstrategien (Projekt MEGA) – Integration – Schulhofspiele –
Psychomotorik nach Aucouturier – Kreisgespräche – altersgemischte Gruppen
- Wir wollen eine Schule mit Herz sein, die durch Methodenvielfalt und Kreativität den Kindern Selbstständigkeit und kritisches Denken vermittelt, um die anzustrebenden Kompetenzen zu erreichen.
Kooperative Arbeitsformen – offene Arbeitsmethoden (Wochenplan, Freiarbeit, …) –
Absprachen – roter Faden – Kreativität (kreative Arbeitsaufträge)